Wein ist ein alkoholhaltiges Getränk. Und das ist auch gut so. Denn der Alkohol hat positive Effekte, ohne die ein Wein nicht so schmecken würde, wie er es nun mal tut. Wir erklären euch, was es damit auf sich hat.
Wie kommt der Alkohol in den Wein?
Bevor wir uns der Frage widmen, welche Auswirkungen der Alkohol auf den Wein hat, muss natürlich erst kurz geklärt werden, wie er da überhaupt hinein kommt. Ethanol also Trinkalkohol entsteht während der Gärung und wird durch Hefen produziert. Denn die ernähren sich vom Zucker, der in den Trauben enthalten ist und verstoffwechseln diesen in Alkohol und Kohlendioxid. Dieser Prozess hört auf, wenn entweder der komplette Zucker umgewandelt ist, oder wenn der Alkoholgehalt ein Maß überschreitet, in dem die Hefen nicht mehr lebensfähig sind. Während Rotwein in der Regel 13-15% vol. Alkohol aufweist, liegt der Anteil bei Weißwein mit 11-13% etwas niedriger. In absoluten Zahlen ausgedrückt entspricht das etwa 70-105 Gramm Ethanol pro Liter.
Und was macht der Alkohol im Wein?
Der Alkohol erfüllt verschiedene Funktionen im Wein. Zum einen ist er ein wichtiger Aromen- und Geschmacksträger. Denn die meisten Aromastoffe im Wein sind in Wasser nicht löslich, wohl aber in Alkohol. Würde der Wein also keinen Alkohol enthalten, würde er deutlich flacher schmecken und weniger Aromen für unseren Gaumen bereithalten.
Auch auf die sensorische Wahrnehmung der im Wein enthaltenen Säure hat der Wein Einfluss, indem er mindernd wirkt. Hat ein Wein also einen geringen Alkohol-, aber einen hohe Säuregehalt, schmeckt man diese stärker als bei einem höheren Anteil an Alkohol.
Darüber hinaus bestimmt der Alkohol im Zusammenspiel mit anderen Weinbestandteilen wie Säuren, Tanninen und Restzucker auch die Struktur und den Körper des Weins. Wichtig ist dabei vor allem ein harmonisches Zusammenspiel der Elemente. Sticht der Alkohol zu sehr hervor, wird er unangenehm als brandig wahrgenommen.
Und auch auf das Lagerpotenzial kann sich der Alkohol positiv auswirken, wenngleich das immer auch in Kombination mit anderen Faktoren beurteilt werden muss.
Wie schmeckt der Alkohol im Wein?
Interessanterweise nehmen wir de Wein im Alkohol nicht über den Geschmacks-, sondern über den Tastsinn wahr. Das Mundgefühl, das von warm bis brennend reichen kann, wird im Fachjargon Chemesthesis genannt und kann dem ähneln, das man wahrnimmt, wenn man etwas Scharfes gegessen hat.